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Waldemar Grzimek - Ausstellung vom 5. Dezember 1998 bis zum 23. Januar 1999  
 
Am 5.12.1998 jährte sich zum 80. Mal der Geburtstag von Waldemar Grzimek.


Aus diesem Anlass hatte die Galerie vom 5. Dezember 1998 bis zum 23. Januar 1999 eine Ausstellung aus dem Nachlass des Künstlers eingerichtet, in der sowohl plastische Werke als auch Grafik aus den verschiedenen Schaffensphasen des insbesondere für die deutsche Bildhauerkunst des 20. Jahrhunderts bedeutenden Künstlers gezeigt wurden.


Mit der Werkauswahl, die in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Waldemar Grzimek und der Witwe des Künstlers entstand, verband sich der Anspruch einer möglichst umfassenden Vorstellung des einprägsamen Umgangs des Bildhauers mit der menschlichen Figur, dem Porträt sowie seinen Tierplastiken.

   
     

Waldemar Grzimek im Atelier

Biografie
1918   am 5. Dezember in Rastenburg geboren
1924   Übersiedlung nach Berlin
Als Schüler Arbeiten an Tierplastiken im Berliner Zoo
1936   Bekanntschaft mit Richard Scheibe
1937   Steinmetzlehre bei Firma Philipp Holzmann in Berlin
Beginn des Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Wilhelm Gerstel
1938   Bekanntschaft mit Gerhard Marcks, Gustav Seitz und Fritz Cremer
1941   Meisterschüler bei Wilhelm Gerstel
Einziehung zum Militärdienst bei der Marine
1942   Rompreis und Studienurlaub in der Villa Massimo
1945   nach Kriegsende Rückkehr nach Berlin
1946 - 1948   Lehrer einer Bildhauerklasse an der Kunstschule Burg Giebichenstein, Halle/Saale
1948 - 1951   Professur an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin-Charlottenburg
1952 - 1957   freischaffender Künstler in Berlin
1957 - 1961   Professur an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst,
Berlin-Weißensee
1968   Berufung als Professor an die Technische Hochschule Darmstadt
1969   Abschluss des Manuskriptes "Deutsche Bildhauer des zwanzigsten Jahrhunderts"
1974   Abschluss der Manuskripte "Die plastischen Elemente der Stadt" und "Die deutsche Stuckplastik 800 bis 1300"
1978   Abschluss des Manuskriptes "Das klassische Berlin. Die Berliner
Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert" (in Zusammenarbeit mit Peter Bloch)
1981   Erster Preis im Wettbewerb "Brunnen am Wittenbergplatz" (Berlin)
1984 gestorben in Berlin
 

Kriechender, 1971, Bronze, 16 cm

 

Sitzender Jüngling, o.J., Bronze, 30 cm

Liebendes Paar, 1978, Bronze, 15 cm

       
  Besonderen Raum nimmt im Schaffen Grzimeks die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ein. So wurde aus dem gestaltenden Umfeld seiner eindrucksvoll-mahnenden Gruppe für die Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen (1959/66) eine kleinere Gruppe sowie der "Stürzende", 1962 als eigenständige Figur entstanden, in die Ausstellung einbezogen. Das druckgrafische Werke Waldemar Grzimeks, von hohem eigenen künstlerischen Rang und über jene die plastische Arbeit begleitende Funktion der Skizze hinausgehend, rundete den Einblick in das Schaffen eines Künstlers ab, dessen Engagement für humanistische Werte eine inhaltsstarke, hochgradig konzentrierte Kunst hervorgebracht hat.  

Der Bedrohte, Bronze, 1969, 74 cm

 

 

 

Porträtkopf Otto Dix, Bronze, 1966, 35 cm

 
In Ergänzung zur Begegnung mit dem bildkünstlerischen Werk folgten zahlreiche Kunstinteressierte der Einladung zu einem von Dr. Markus Krause, Der Tagesspiegel Berlin, moderierten Podiumsgespräch zu Leben und Werk des Künst- lers. An ihm beteiligten sich: Fritz Böger, Architekt, Prof. Klaus Fußmann, Maler, Prof. Christian Höpfner, Bildhauer, Dr. Fritz Jacobi, Kunsthistoriker, Elke Krauskopf Kunsthistorikerin, Wolfgang Schuster, Architekt, Prof. Werner Stötzer, Bildhauer.