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14. März bis 20. April 2008

Neue Werke des Bildhauers Richard Heß

 


Vernissage
Donnerstag, den 13.März 2008, 19.00 Uhr
es spricht Prof. Peter H. Feist,
Kunsthistoriker, Berlin

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Herbst II, 2007
Foto: Roman März

Intro

 

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Seit der griechischen Antike ist der menschliche Körper das Symbol für Menschlichkeit.
Über Jahrtausende hinweg haben die Bildhauer das Geheimnis Mensch mit ihren unterschiedlichsten Sichtweisen beleuchtet und immer wieder neue Seiten entdeckt, sinnliche, soziale, inhaltliche und formale.
Zuletzt aber wurden es immer weniger, die gegen Feindseligkeiten und Banalisierungen das Bild vom Menschen in ihrer Kunst bewahrten.
»Die edelste Beschäftigung des Menschen ist der Mensch« (Gottfried Ephraim Lessing).
Richard Heß geht ihr nach. Zweifellos gehört er zu den anerkannten und hervorzuhebenden Bildhauern seiner Generation, die unbeirrt das Menschenbild in den Mittelpunkt ihres Schaffens stellt.

Damit knüpft er an die bedeutende künstlerische Tradition der Berliner Bildhauerschule des 19. Jahrhunderts an, die mit ihrem Bemühen um die Gestaltung der menschlichen Figur bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein wirkte.
Der Initiator und Gründungsdirektor der Berlinischen Galerie, der Kunsthistoriker Eberhard Rothers, schrieb im Heilbronner Katalog fast lapidar den Satz: »Richard Heß ist Realist«.
Realist ist er, weil er am Abbild des menschlichen Körpers festhält, Realist ist er aber auch insbesondere deswegen, weil er den Menschen in seinen vielschichtigen biologischen und sozialen Bindungen sieht.

Sein zentrales Thema ist die Darstellung von Gewalt und deren Wirkung auf die menschliche Existenz. Meist wählt er dafür alltägliche Situationen, die er versteht, durch die Eindringlichkeit der Formulierung zum beeindruckenden Mahnmal werden zu lassen. Gewalt und Aggression, Schwäche, Hilflosigkeit und Unterdrückung bewegen Heß immer wieder. »Stürzender« (2007), »Gefesselte« (1999), »Einsamer Trinker« (1993) »Frau im Rollstuhl« (1991) zeigen in der Ausstellung die Vielschichtigkeit menschlicher Zustände und appellieren an die Sympathie des Betrachters. Beiläufige visuelle Eindrücke sind zuweilen Ausgangspunkt seines Fabulierens.

Neben dem Widerwärtigen nimmt er aber auch das Genießbare wahr: weibliche Figuren beeindruckender körperlicher Sinnlichkeit lösen die Aufgeregtheit früherer Jahre ab. Er schöpft nun aus den über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen des Sehens und Gestaltens.
Die Sujets an sich sind eher lapidar: »Liegende V« (2003), »Sitzende IV« (2007), »Badende VI« (2003), »Frau mit Rabe« (2007), »Figur mit Früchten« (2005), »Im Wasser« (2005), »Weibliche Halbfigur« ( 2002) sind Titel seiner Figuren. In Wahrheit aber sind sie Variationen wohlgeformter weiblicher Leiber. Richard Heß ist ein Meister der von innen nach außen drängenden Plastizität.
Die Umrisse sind straff gespannte Bögen, spannungsgeladene Kurven als Ausdruck innerer Lebenskraft, aber auch als Ausdruck einer wunderbaren Erotik.
Seine weiblichen Akte stehen als sehr lebendige Ideale neben den Geschundenen. Angesichts der Schönheit des Menschen wird das Leid größer und das Leben wird bewahrenswerter angesichts des Todes. Beide Seiten prägen das Werk von Richard Heß.

1937 wurde er in Berlin geboren, er war Meisterschüler bei Bernhard Heiliger, Assistent bei Jürgen Weber und Waldemar Grzimek, bis er selbst zum Professor berufen wurde.

Während des Studiums schon beeindruckten ihn zutiefst Werke von Marini, Manzú, Minguzzi, Marscherini, Morandi und Cottuso. So wuchs bald eine innigliche Beziehung zu italienischen Künstlern, aber auch zu dem Land selbst, seinen Menschen und insbesondere seiner Kultur. Die Italienerinnen bewundert er. Seine regelmäßigen Aufenthalte in Italien vertiefen seine Beziehungen zur Kunst der Antike und der Renaissance sowie zu den italienischen Bildhauern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts immer wieder aufs Neue. Auch hier steht er in der Tradition Berliner Bildhauerkunst, deren Sehnsucht sich seit dem Barock auf Italien konzentrierte und von Paris relativ unbeeinflusst blieb.
In den achtziger Jahren wird er selbst als Bildhauer in Italien bekannt, hat dort in verschiedenen Städten Ausstellungen, 1995 sogar innerhalb des italienischen Beitrages auf der Biennale von Venedig. Viele Italiener leben heute mit seinen Plastiken.

 

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